Freitag, 24. Mai 2019
Mit ca. 26‘000 Besuchern täglich ist das BCDO (Big Church Day Out) wohl das vermutlich grösste christliche Open Air in Europa und findet jährlich jeweils am letzten Wochenende im Mai statt. Vom Kleinkind bis zu den „älteren Semestern“ ist alles da! Das Campinggelände öffnet jeweils am Freitag und schliesst am Montagmittag. Samstag und Sonntag sind die Konzerttage. Die Konzerte starten je nach Bühne rund um 12:00 Uhr und enden auf der Hauptbühne (Main Stage) um ca. 22:15 Uhr. Danach gibt es verschiedene After Hours (Spätveranstaltungen) bis längstens Mitternacht. Eine dieser After Hours ist das Campfire, eines unserer persönlichen Highlights. Da sitzen mehrere Hundert Personen rund ums Lagerfeuer und singen Lieder zusammen mit einem der Künstler. Die After Hours werden im Programm wie folgt beworben:
“You don’t remember the nights you go to bed early – so stay up late for this exclusive campers-only content and squeeze every ounce of fun out of your time at the Big Church Day Out.“
Oder zu Deutsch:
„Du erinnerst dich nicht an die Nächte, wenn du früh zu Bett gehst, deshalb bleib lange wach für die Camper exklusiven Angebote und geniesse jeden Moment und jedes bisschen Spass während deiner Zeit am BCDO.“
Wir gehören ja nicht mehr zu den Frischlingen am BCDO, sind wir dieses Jahr doch bereits das vierte Mal dabei. Und doch müssen wir uns alle Jahre auf Neuerungen einstellen. Dieses Jahr werden wir auf eine ganz andere Wiese geleitet wo wir unser Wohnmobil hinstellen und es uns gemütlich machen können. Letztes Jahr war auf dieser Fläche noch der Tagesparkplatz. Die Zeltstadt wurde flächenmässig um einiges vergrössert unter anderem durch die Fläche auf welcher letztes Jahr die Wohnmobile und Wohnwagen standen. Es ist spannend zuzuschauen, wie die Camper ihre Utensilien vom Fahrzeug auf das Gelände bringen – schaut selbst…
Wir kaufen uns Programme, damit wir genau wissen wann auf welcher Bühne wer spielt. Dieser Akt läutet die Schwerstarbeit ein. Es geht darum den ersten Open Air Tag so zu planen, dass wir möglichst alle unsere ‚Wunsch‘-Bands auch zu Ohren kriegen. Es wird diskutiert, geplant, Bands gestrichen, Wege optimiert, bis ein Stand für Freitag erreicht ist, welcher uns schlafen lässt, denn wir wissen, am Folgetag sieht man alles wieder etwas anders. 😉
Samstag/Sonntag, 25./26. Mai 2019
Wir können ausschlafen und haben immer noch genügend Zeit um den Morgen gemütlich anzugehen. Es werden ja schliesslich zwei lange und anstrengende Tage. Die Netzabdeckung ist dieses Jahr kaum zu gebrauchen. In den Vorjahren konnten wir uns mit SMS und Whatsapp verständigen. Dies ist dieses Jahr wohl gar nicht möglich. Die Mobilfunknetze gehen so wie sie kommen. Wir werden das sicherlich überleben. Es lässt uns doch die Chance die Konzerte bewusster zu erleben und geniessen, anstatt nur am Handy zu hängen.
Um ca. 12:00 Uhr verlassen wir das Wohnmobil, so dass wir pünktlich bei der ersten Bühne unserer Wahl sind. Wir ziehen den ganzen Nachmittag immer mal wieder weiter und zurück und geniessen die unterschiedlichen Konzerte. Vor den Abendkonzerten auf der Hauptbühne kehren wir nochmals zurück, um eine Kleinigkeit zu essen und wärmere Kleidung anzuziehen. Das Wetter hält sich gut, doch es ist immer etwas windig. Am Sonntag regnet es einmal für etwa eine halbe Stunde. Das angeblich immer schlechte britische Wetter können wir gar nicht bestätigen. Wir geniessen die Stimmung, die Musik und das Feeling. Es ist herrlich. Einige Bands reissen uns und das ganze Publikum mit. Es ist super, wenn mehrere tausend Leute mitsingen, tanzen oder die Arme mitschwenken…
Montag, 27. Mai 2019
Das BCDO ist schon fast vorbei. Zuerst müssen wir uns von Simon verabschieden, der schon frühmorgens mit dem Bus und Zug wegfährt, um seinen Flug nach Zürich zu erreichen. Wir anderen haben noch etwas länger Zeit, da wir erst spätestens um 12:00 Uhr das Gelände verlassen müssen. Wir sitzen bei unseren Fahrzeugen und schauen den anderen zu, wie sie ihre Zelte abbrechen und zusammenräumen. Es ist amüsant die unterschiedlichen Vorgehensweisen zu sehen oder zu merken, dass wir das Gleiche in einem Bruchteil der Zeit erledigt hätten…