Frankreich/Spanien 2

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Um 8h wachen wir auf und schon bald begrüsst uns die Sonne. Kurz nach 9h haben wir alles aufgeräumt und folgen unserer Tour durch die Hügel ans Mittelmeer. Es geht nochmals über einen Hügel und in der Ferne sehen wir das Meer. Wir folgen der Schotterstrasse hinab und unterwegs entdecken wir noch ein paar Plätzchen, welche sich für eine Nacht geeignet hätten. Wer weiss, vielleicht dienen sie uns für ein anderes Mal. Am Ende der Piste pumpen wir unsere Pneu wieder für die Fahrt auf der Asphaltstrasse. Es ist erst 9h50 und wir sind an der Küste, halten an einem Aussichtspunkt mit Sicht auf das Meer und die Stadt El Port de la Selva.

Unser nächstes Ziel ist die weisse Stadt Cadaques. Eigentlich wollten wir diese Stadt schon im letzten Winter besuchen, haben dies aber wegen des Wetters verschieben müssen. Heute passt es perfekt und wir finden ohne Probleme einen Parkplatz oberhalb der Stadt. Steil hinab führt ein Weg, welcher uns direkt ins Zentrum des Städtchens bringt. Die Sicht über die Bucht zu den weissen Häusern gefällt uns sehr gut. Im Zentrum spazieren wir im Strom der Touristen zu der Kirche, von der man auch einen schönen Blick auf die umliegenden Häuser und das Meer hat. In den letzten 3 Tagen sahen wir so wenige Menschen, dafür jetzt umso mehr. Alle Touristen scheinen heute in Cadaques zu sein. Es gibt schöne fotogene Ecken.

Wir entdecken eine Gelateria, aber wir halten uns vernünftigerweise zurück. Zuerst wäre ein Mittagessen an der Reihe. Wir befragen Google Maps nach einem Restaurant mit einer guten Bewertung und schon um 12h offen hat. Einige der Lokale öffnen erst um 13h, denn dies ist eher die Zeit, in der die Spanier essen. Wir finden ein herziges kleines Lokal und studieren die Karte. Ein Kellner kommt auf uns zu und erklärt in Englisch was es so gibt und zeigt uns ein Fotobuch mit dem angebotenen Essen in Bildern. Das ist mal ganz etwas Neues. Wir haben noch nie anhand eines Fotobuches eine Mahlzeit ausgewählt. Wir können unseren Platz noch aussuchen aber schon bald füllt sich das Restaurant immer mehr. Wir sitzen vor einem Sangria und geniessen es in vollen Zügen. Aus einem Lautsprecher ertönt leise Musik und sorgt für eine gute Stimmung. Es ist sehr stimmungsvoll hier, nur der Meerblick fehlt. Schon bald wird uns unsere Vorspeise gebracht, die wir miteinander teilen. Verschiedene Salate sind auf Reis angerichtet und in der Mitte liegt frischer Lachs. Dazu werden eine Exotic-Sauce und eine Soja-Sauce serviert. Alles ist frisch und schmeckt sehr gut. Wir nippen an unserem Sangria und ich beginne den Alkohol schon bald zu spüren. Zur Hauptspeise gibt es ein Brot mit Käse und Zwiebeln überbacken und gefüllt mit Pullet Pork. In der Karte wird dies als Hot Dog bezeichnet. Wir werden angeleitet, wie man dies isst. Isst man es von Hand, dann schiebt man das gebackene Brot in der Schale immer weiter nach vorn und beisst ab, andernfalls legt man den Hot Dog in den Teller und nimmt Messer und Gabel zur Hilfe. Vom Nachbartisch werden wir beobachtet, denn wir essen das Gericht ohne Messer und Gabel. Nicht ganz einfach und die Finger bleiben auch nicht so sauber, aber es macht Spass und schmeckt wunderbar. Wir sind anscheinend momentan die Einzigen, die dies so essen. Wir beobachten noch ein paar Gäste, welche aber alle schön brav zu Messer und Gabel freifen. Alles hat wunderbar geschmeckt und die 4,9 Bewertung von Google würden wir unterschreiben. Im Anschluss schlendern wir zu unserer gesichteten Gelateria und wählen unser Dessert in Form von 3 Kugeln Glace. Jetzt sind wir gestärkt für den Aufstieg zum Parkplatz, auf dem unser Auto, hoffentlich unversehrt, auf uns wartet.

Wir verlassen Cadaques und fahren über das Cap Creus nach Roses. Unser nächster Stopp ist ein Einkaufsladen, in dem wir unsere Vorräte aufstocken möchten. Wir finden Fleisch für den Grill, Gemüse, zwei Flaschen spanischer Wein und noch ein paar Kleinigkeiten. Nach dem Bezahlen stellt sich das Suchen des Parkplatzes als nicht ganz einfach heraus. Wir kommen an einem ganz anderen Ort aus dem Einkaufsladen, als wir hineingegangen sind. Urs bleibt mit dem Einkauf stehen, während ich das Gebäude verlasse und das Auto suche. Es stellt sich heraus, dass dieser Laden zwei Eingänge / Ausgänge und somit auch an beiden Enden Kassen hat. Also müssen wir mit unserem Einkaufswagen um das Gebäude herumlaufen, um auf die andere Seite des Ladens zu kommen. Wir können ja nicht mehr mit der bezahlten Ware durch den Laden. Los geht’s! Wir stossen den Wagen rund um das Gebäude und kurz vor dem Ziel blockiert der Einkaufswagen die Räder. Urs hebt ihn hinten an und ich vorne und so tragen wir ihn die letzten Meter. Anscheinend werden so die Einkaufswagen vor Diebstahl gesichert. Kaum ist man zu weit weg vom Geschäft, blockieren die Räder. Wir lachen und sind froh, dass dann am richtigen Eingang / Ausgang wieder alles funktioniert. Jetzt aber schnell auf den Campingplatz und hoffen, dass es Platz hat. Wir sind nicht die Einzigen, die diesen Platz im Visier haben, denn er ist komplett ausgebucht. Da in dieser Region von Spanien nicht so viele Campingplätze in dieser Jahreszeit noch offen haben, konzentriert sich alles auf die wenigen offenen Plätze. Man bietet uns einen Stellplatz vor dem Camping an. Statt noch lange etwas anderes zu suchen, nehmen wir dieses Angebot an und bekommen einen Platz auf einer Grünfläche. Es stehen noch einige Fahrzeuge hier und denen ist es wohl gleich ergangen wie uns. Wir beobachten im Laufe des Abends, dass immer noch mehr Wohnmobile und Wohnwagengespanne ankommen. Ja, ohne im Voraus zu buchen ist es wohl nicht einfach einen Stellplatz auf einem Campingplatz am Meer zu bekommen. Obwohl es bald 17h ist, machen wir uns auf zum Strand. Ein herrlicher Sandstrand empfängt uns und wir springen ins angenehm warme Wasser. Zwischen 22° und 23° beträgt die Wassertemperatur und dies ist in dieser Jahreszeit so nahe an der Grenze zu Frankreich nicht schlecht. Schön, dass wir dies so geniessen können und wir sind froh, einen Platz zum Stehen gefunden zu haben. Bei Kerzenschein und einem kleinen Abendessen erfreuen wir uns am schön warmen Abend. Unter unserer Markise bleibt es länger warm, als unter freiem Himmel.

Freitag, 6. Oktober

Heute bleiben wir den ganzen Tag auf dem Stellplatz und nutzen alle Annehmlichkeiten des Campingplatzes. Wir schlafen aus, essen ein feines Frühstück mit selbstgebackenem Brot und lesen in unseren Büchern. In diesen Ferien haben wir etwas Neues entdeckt, das so richtig viel Freude bereitet. Urs liest ein Buch mit dem Thema «Herz» und ich lese ein Buch mit dem Titel «Lass das Land (Israel) erzählen». Jeden Tag lesen wir jeweils einen Abschnitt, den wir im Anschluss dem andern zusammenfassend weitergeben. Dies regt Gespräche an und es ist super einander vom Gelesenen zu erzählen. Am Mittag spazieren wir wieder die wenigen Meter zum Strand. Viele Skite-Surfer nutzen den leichten Wind für ihre Surfkünste. Es ist spannend ihnen zuzuschauen. Das Baden macht Spass, aber am Strand liegen und in der Sonne braten ist nicht so unser Ding. Wir kehren zurück zum Auto und geniessen einen Zvieri. Um 17h30 machen wir uns nochmals auf zum Strand, um abermals zu baden. Wir sind so richtig happy! Nach einer schön warmen Dusche sind wir wieder am Platz. Urs arbeitet etwas am Notebook und ich schreibe Berichte. Erst spät gibt es Abendessen, aber dies stört uns nicht. Mit unserer Beleuchtung haben wir es genug hell und gemütlich. Urs bratet in der Grillpfanne Lammplätzchen, dazu gibt es Resten von Gestern, Salat und einen spanischen Rotwein. An solch ein Leben könnte man sich gewöhnen! Es ist kurz vor Mitternacht, bis wir ins Aufstelldach kriechen.

Samstag, 7. Oktober 2023

Da wir gestern keine Lust verspürt haben abzuwaschen, wird dies heute, noch vor dem Frühstück, zu einer der ersten Tätigkeiten. Im Supermarkt des Campingplatzes kaufen wir Brötchen und für jeden ein Croissant. Zu Hause frühstücken wir eher selten, aber in den Ferien geniessen wir dies sehr. Die Sonne scheint und es wird wieder ein prächtiger Schönwettertag mit heissen Temperaturen geben. Nach dem Frühstück gibt es nochmals einiges zum Abwaschen und auch das Aufräumen braucht Zeit. Um 12h müssen wir draussen sein und dies schaffen wir pünktlich. Wir stellen das Auto auf einen Parkplatz vor dem Campingplatz und nutzen die Zeit für ein letztes Bad im Meer! Nach der Dusche fahren wir um 13h10 los. Im Navi haben wir ein besonders beliebtes Touristenziel einprogrammiert. Der Ort Besalu soll sehr schön sein. Im Ort leben 2500 Einwohner und der ganze Ortskern steht unter Denkmalschutz und stammt aus dem Mittelalter. Über eine Brücke aus dem 12. Jahrhundert gelangen wir hinein. Wir schlendern mit vielen anderen Touristen durch die mittelalterlichen Gassen, an denen sich Souvenirshop an Souvenirshop reiht. Dies hätten wir nicht gebraucht, aber dennoch gefällt es uns sehr gut.

Kurz nach 16h und mit 32° Lufttemperatur fahren wir den 15 Minuten entfernten Campingplatz Montagut an. Hier ist es nicht voll und wir können aus vielen freien Standplätzen aussuchen. Schnell sind die Stühle draussen und unter den Bäumen ist es sehr angenehm, um draussen zu sitzen. Gemütlich verbringen wir den restlichen Nachmittag mit einem Rhabarberdrink und einem Apéro-Gebäck und lassen die Seele baumeln. Später am Abend gibt es leckere Hamburger. Das Draussen Kochen macht einfach Freude! Es ist bis spät abends angenehm warm und wir bleiben lange draussen sitzen.

Sonntag, 8. Oktober 2023

Wir haben uns entschieden noch eine zweite Nacht auf diesem ruhigen Campingplatz zu bleiben. Heute Morgen reisen noch zwei Urlaubsgäste ab und jetzt  sind wir vielleicht noch zu Zweit oder Dritt hier. Unser bestelltes Baguette und die zwei Croissants können wir bei der Rezeption abholen. Nun gibt es Frühstück. Unsere Parzelle ist so gross, dass wir den ganzen Tag über zwischen Sonne und Schatten auswählen können. Die Ruhe und die Natur sind herrlich! Ich backe einen Schoggi-Zucchettikuchen im Omnia und es duftet wunderbar im Cali. Im Laufe des Tages nutzen wir bei diesem warmen Wetter den kleinen Pool. Wir haben ihn für uns alleine!

In 400 m Entfernung steht die einbögige mittelalterliche 52 m lange Steinbrücke Pont de Llierca. Sie überspannt in einer Höhe von 28 m den Fluss Llierca. Die Brücke ist ein herausragendes Beispiel von mittelalterlicher Brückenbautechnik. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt, aber ihre Nutzung ist seit Ende 14. Jahrhundert dokumentiert. Wieder zurück freuen wir uns an einem Stück Schoggizucchettikuchen. Obwohl es bald Abend ist, nutzen wir abermals den Pool für ein kurzes Bad und im Anschluss die warme Dusche. Heute spielen wir unser Ferienspiel, ein 6er Yazee. Urs gewinnt das Spiel, denn er hat etliche Yazee’s gewürfelt. Schon in den Sommerferien habe ich das Spiel verloren und jetzt wäre doch ich wieder mal an der Reihe zu gewinnen. Vielleicht gelingt es mir das nächste Mal. Als es dunkel ist verziehen wir uns in den Cali und gehen bald ins Bett.

Montag, 9. Oktober 2023

Wir haben in dieser Ruhe sehr gut geschlafen. Von Ferne hören wir Käuzchen und Vogelgezwitscher. Wir nutzen die Duschen und haben auch nochmals Brot für das Frühstück bestellt. Langsam müssen wir an die Heimfahrt denken, aber wir haben beide keine Lust dazu. Man könnte es noch lange aushalten! Das Aufräumen und Abwaschen braucht seine Zeit, aber wir müssen um keine bestimmte Zeit den Campingplatz verlassen. Wir sind sowieso die letzten Gäste, die den Platz verlassen und am 12. Okt beendet der Campingplatz seine Saison 2023 und öffnet erst im Frühling wieder. Wir haben die zwei Campingnächte sehr genossen. Es ist jetzt 11h45 und wir folgen dem Navi Richtung Ripoll. Hier starten wir in umgekehrter Richtung die Offroad Tour 1RR. Eigentlich wird die Route von Mai bis September empfohlen, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Schnee in Sicht. Der Schwierigkeitsgrad wird als einfach angegeben und so machen wir uns auf die Schotterpiste. Zuerst geht’s durch leichten Wald immer höher hinauf. Die Piste ist nicht schlecht, aber es hat dennoch ein paar holprige und weggeschwemmte Stellen. Schlussendlich kommen wir auf den Coll de Jou, auf 1637 m.ü.M. Eine wunderschöne Aussicht dürfen wir erleben.

Mit schönem Blick geht’s auf Asphalt hinab nach Ribes de Freser. Wir werden Zeuge einer modernen Art von Viehtreibjagd. Auf einem Motorrad fährt ein Mann rufend hinter einer Kuh und ihrem Kalb her und treibt sie auf eine andere Weide.

Unten im Dorf angekommen geht’s schon bald auf die nächste Tour, die 1RP, welche nochmals teils auf Schotter, teils auf Asphaltstrasse über die Hügel der Pyrenäen Richtung Puigcerda führt, welches nahe an der Grenze zu Frankreich liegt. Es ist ziemlich steil und Urs kann es nicht lassen zu versuchen, diese Steigung zu messen. Schnell wird auf dem Handy noch ein Wasserwage-App heruntergeladen. Dies soll dienen schön gerade zu halten. Wir kommen auf 17 – 20%. Obwohl diese Tour im Buch ein Schönheits-Sternchen mehr hat, gefällt sie uns weniger gut als die letzte Tour über den Coll de Jou. Um 16h20 sind wir bei einer sehr schönen Wiese auf 1700 m.ü.M., auf der wir den restlichen Nachmittag und die Nacht verbringen werden. Völlig in der Natur, einsam, umringt von Kuhfladen stellen wir unsere Stühle und den Tisch auf. Mit Kuhglockengebimbel und Wiehern der Pferde im Hintergrund kochen wir uns einen Gemüse-Kartoffeleintopf und braten Plätzli. In so idyllischer Lage in den Bergen zu essen ist sehr schön. Man kann kaum glauben, dass man am 9. Oktober kurzärmlig und mit kurzen Hosen auf 1700 m noch bei über 20° das Outdoorleben geniessen kann. Nach dem Abwaschen geht die Sonne unter und es wird rasch kühler. Diese Nacht soll laut Wetterbericht die Temperatur bis 10° sinken. Dies sind wir uns nicht mehr gewohnt, da die Nächte in den letzten knapp 2 Wochen sehr lau waren. Es ist der erste Abend, den wir in diesen Ferien im Auto verbringen. Wir spielen eine von uns neu entwickelte Art Yazee. Bei dieser Revanche gewinne ich das Spiel und dies tut ganz gut. Zum Dessert gibt es noch Kuchen und Vanillecreme. Kurz vor Mitternacht legen wir unsere Häupter aufs Kopfkissen. Morgen haben wir doch eine grössere Strecke vor uns Richtung Schweiz.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Das Glockengebimbel verliert in der Nacht und gegen Morgen die romantische Seite! Es ist nicht mehr in der Ferne, sondern in unmittelbarer Nähe zu uns. Im Aufstelldach ist es wie im Zelt und man nimmt alle Geräusche gut wahr. So ist nach dem Aufwachen das wieder Einschlagen nicht ganz einfach. So kommt es auch, dass wir heute Morgen ziemlich früh wach sind. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass gar keine Kühe um unser Auto herum grasen, sondern Pferde, die auch eine Glocke um den Hals tragen. Ein schwarzes stämmiges Pferd knappert an unserem Seitenspiegel und Urs beginnt mit ihm zu kommunizieren. Vielleicht versteht es ihn und wendet sich wieder der Wiese zu. Ich möchte die Pferde gerne fotografieren, habe aber ziemlich Respekt vor diesen Tieren, welche mich mit ihren «Pferdeaugen» (Adlersaugen würde besser passen) beobachten und mustern. Mein Fluchtweg ist die offene Schiebetür vom Auto. Urs ist mutiger, aber als er seine Hand ausstreckt, weicht das Pferd zurück. Ich bin froh, dass Urs meinem Rufen folgt und wieder ins Auto kommt. Wir dürfen auch einige Jungtiere sehen und beobachten, wie sie bei ihren Müttern ihren Hunger stillen oder die Nähe suchen.

Irgendwann sind wir nicht mehr so interessant und sie haben sich an unsere Anwesenheit gewöhnt, so dass sie sich auch wieder ihrer Lieblingstätigkeit zuwenden können, dem Grasen. Die Kühe, mit ihren wohl geformten Hörnern bleiben zum Glück auf Distanz. Wir verlassen um 9h die schöne, friedliche Hochebene und fahren in breiten Kehren auf Schotterstrasse hinab nach Puigcerda. Bei 8,5° pumpen wir nach den Schotterwegen die Allterrain-Reifen wieder in den Normalzustand.

Bald sind wir in Frankreich und wir stoppen in einem Dorf bei einer Bäckerei. Die Croissants lassen wir uns während der Fahrt schmecken. Auf kurviger Strasse gehts stetig hinab bis nach Perpignan am Meer. Es gäbe in dieser Region auch noch einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert wären. Wir werden ein anderes Mal wieder kommen. In Millas befindet sich der uns bekannte Betrieb, «Moulin Saint Pierre». In früheren Jahren haben wir uns hier schon mit sehr gutem Olivenöl eingedeckt. Der Betrieb ist in der 7. Generation der Familie. Sie bewirtschaften 40 000 Olivenbäume und haben eine biologisch zertifizierte Mühle, welche die frisch geernteten Oliven innerhalb weniger Minuten zerkleinert. Für ihr Olivenöl haben sie schon mehrmals Medallien gewonnen. Wir schaffen es gerade noch vor dem Mittag dort zu sein, um einige Flaschen Olivenöl zu kaufen. Da die Erntezeit der Oliven zwischen Oktober und Dezember liegt, können wir noch zuschauen, wie die Oliven in Kisten gefüllt werden und in der Mühle landen. Zig Oliven werden hier zu Öl verarbeitet.

Wir verlassen Millas und sind schnell an der Küste. Auf Nationalstrassen fahren wir nordwärts nach Béziers. Im Anschluss biegen wir ab zur Küste und fahren dem Meer entlang von Agde nach Sète. Auf einem Parkplatz machen wir einen ausgiebigen Mittagshalt und kochen uns etwas. Natürlich darf ein letzter Blick über die Düne zum Strand und Meer nicht fehlen. nach 1 3/4 Stunden heisst es «Tschüss Meer» und es geht zur Autobahn, welche uns schneller an unser einprogrammiertes Übernachtungsziel bringt. Wir fahren noch bis 18h20 bis in die Region bei Montélimar im Rhonental. In Puy-Saint-Martin stellen wir uns auf den schönen uns bekannten Stellplatz. Immer wieder schön, wenn man auf gute bekannte Plätze zurückgreifen kann. Heute kletterte das Thermometer wieder stellenweise auf 31,5° und wir dürfen einen weiteren lauen Sommerabend draussen erleben. Da wir uns zum Zmittag etwas gekocht hatten, knabbern wir jetzt nur noch Pistazienkernen, Kürbiskernen und Oliven. Wir probieren ein neues Spiel aus, welches aber unsere ganze Aufmerksamkeit und Konzentration fordert. Es macht Freude etwas Neues auszuprobieren! Erst kurz vor Mitternacht steigen wir in die Betten und verbringen unsere letzte Ferien-Nacht.

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Eigentlich haben wir um 7h30 einen Wecker gestellt, aber es drängt uns nicht so sehr aufzustehen. Wir würden gerne noch lange unterwegs sein! Bekanntlich sind ja alle Ferien einmal zu Ende und nun auch unsere. Kurz nach 9h sind wir abfahrbereit und als erste verlassen wir den Stellplatz. In Crest können wir so einigermassen halten und ich kaufe in einer Bäckerei etwas zum Frühstück. Urs bleibt im Auto, da wir auf dem Parkfeld mit dem VW Bus kaum Platz haben. Ab jetzt halten wir Ausschau nach einem Picknickplatz um zu Frühstücken, aber dies ist gar nicht so einfach auf einer Landstrasse etwas zu finden. Nach zwei erfolglosen Versuchen werden wir fündig und gönnen uns eine Morgenpause mit Baguette, Croissant, Tee und Kaffee. Um 11h brechen wir auf und auf der Landstrasse kommen wir gut voran. Wir durchfahren das bekannte Nussbaumgebiet im Vinay-Gebiet im südlichen Grésvaudan-Tal. Hier stehen mehr als 150 000 Nussbäume und es ist eine der bekanntesten Nussanbauregion der Welt. Die Walnuss aus Grenoble ist nicht nur für ihre geschmackliche Qualität bekannt, sondern auch für ihre medizinische Eigenschaften. Die Walnüsse der Sorten Franquette und Mayette-Parisienne sind unter dem Namen Grenobler Walnüsse seit 1938 durch eine Appellation d’Orgine Contrôlée (A:O.C.) geschützt. Ein Baum reiht sich an den anderen und wir können einen sehr kleinnen Teil der Baumplantagen sehen.

Wir fahren alles ohne Mautstrassen bis nach Chambéry. Dort nehmen wir die Autobahn und sind eine knappe Stunde später in Genf. Es ist nun kurz nach 14h30. In der Schweiz nimmt der Verkehr zu und wir kommen gerade noch so vor dem Feierabendverkehr durch Bern. Kurz vor Wangen an der Aare wird Stau angezeigt, so dass wir bei Kriegsstetten die Überlandstrasse wählen. Erst bei Oensingen nehmen wir wieder die Autobahn, welche uns zügig nach Baden bringt. Über Zurzach und einem Tankstopp in Lauchringen sind wir kurz vor 19h zu Hause. Während diesen 2469 km haben wir viel Schönes erlebt und gesehen, haben wir die Übernachtungsplätze in der Einsamkeit, aber auch die Campingplätze sehr genossen. Das Baden im Meer und die Offroad-Touren haben Spass gemacht. Das Wetter war einfach super und wir haben die langen warmen Abende im Freien ausgekostet.

One Kommentar to “Frankreich/Spanien 2”

  1. Lis+Frank

    Oh, wir leiden mit Euch….sniff, Ferien fertig?!!!! Wollen doch weiter machen 🥺😩 Aber Ihr werdet bestimmt vor uns pensioniert, somit: Freude herrscht!!!! Wieder toller Bericht und schöne Fotos! Ja, Europa ist mega schön!!! Danke fürs Mitnehmen und wieder guten Start dann…😻

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