Mittwoch, 26. Mai 2021
Als Frühaufsteherin nutze ich die Möglichkeit oft für eine kleine Erkundungstour und Fototour, so auch heute. Im VW Bus Aufstelldach wird es bei Sonnenschein sehr schnell heiss und dies zwingt auch Urs aus den Federn. Zusammen mit unseren Freunden geniessen wir ein Frühstück in herrlicher Umgebung mit Knäckebrot und Spiegelei, bevor wir ein Autofoto-Shooting machen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Wir stellen unsere Autos an die Klippe und Frank fliegt mit der Drohne darüber aufs offene Meer hinaus und der wilden Küste entlang. Das gibt wunderschöne Bilder und Filme. Die Klippen hier sind wunderschön und die Löcher in den Steinen faszinierend.
Nach 12h verlassen wir den Platz in der Nähe von Stintino und fahren südlich, denn nördlicher kommen wir hier gar nicht mehr. Wir werden nun entlang der Westküste südwärts fahren und haben aus unserem Trackbuch weitere Tracks herausgesucht, die für uns der Beschreibung nach machbar sind. Wie es jeweils in Tat und Wahrheit aussieht, werden wir dann vor Ort sehen. Ganz in der Nähe gibt es einen aussichtsreichen kurzen Track zur Küste nördlich der alten Mine Argentiera. Am Startpunkt und Beginn des Schotterweges lassen wir die Luft ab und dann sind wir startbereit. Die GoPro Kamera ist am Auto montiert, denn es ist jeweils spannend die Tracks auf Film zu haben. Der Weg führt durch über die Büsche meist mit Sicht aufs Meer. Wir sehen unten am Meer eine kleine Schotterstrasse und einzelne Autos. Da kommen wir bestimmt auch hin und es kommt Lust nach einem schönen Badeplatz auf. Als wir den Weg vor uns hinab zur Küste sehen, bleibt Urs aber sofort stehen und steigt aus. Wir begutachten den herabführenden Fahrweg mit kritischem Blick. Uhh, ist das steil und wir bekommen ein flaues Gefühl im Magen. Wir haben uns schon bald entschieden, dass wir dies nicht wagen und umkehren. Auch unsere Freunde sind fürs Umkehren und so wenden wir. Dank dem kurzen kleinen Auto ist dies aber auch möglich. Krass, diese steile Abfahrt und diese Autos, welche wir vorher auf der Piste unten am Meer gesehen haben, sind sicher nicht hier hinab gefahren. Bald finden auch wir die Zufahrt zur Piste am Meer und wählen diese.
Wir kommen an wunderschönen Plätzchen vorbei, auf denen schon Pkw stehen und auf einem Platz hat sich sogar ein kleiner Wohnwagen eingerichtet. Wir fahren weiter und dann finden auch wir noch unseren Platz. Schnell ist entschieden, dass wir hierbleiben. Über einen steilen Weg geht’s zu Fuss zum Strand. Das Wasser ist unglaublich klar und in den schönsten Farben. Jeder Fels und Stein ist sichtbar und man kann sich kaum satt sehen. Das ist Sardinien pur, denn diese Insel ist bekannt für wunderschöne Strände und klares Wasser. Der Himmel ist strahlend blau und die Temperaturen laden eigentlich zum Baden ein, aber der Wind hält uns zurzeit noch davon ab. Den restlichen Mittag verbringen wir mit Plaudern, Lesen und Aussicht geniessen.
Am Abend setzt Urs unsere zusammensteckbare Feuerschale zusammen und wir beginnen mit dem Kochen des Abendessens. Mit so einer Kulisse zu Kochen macht Freude. In unserem Dutch Oven versuchen wir einen Zucchettigratin, welcher ganz gut gelingt. Dazu gibt es gefüllte Poulets auf der Grillpfanne. Mmh, alles schmeckt hervorragend.
Am Ende des Tages dürfen wir einen schönen Sonnenuntergang erleben. Wir sitzen noch lange draussen bei Kerzenschein. Auf einmal wird es hinter dem Auto heller und ein wunderbarer „Beinahevollmond“ geht über dem Berg auf. Einfach schön, diese Naturereignisse so zu erleben.
Donnerstag, 27. Mai 2021
Ein strahlender Morgen erwartet uns und wir entscheiden uns einen Tag hier zu bleiben. Uns wird sicher nicht langweilig, denn ein spannendes Buch wartet, das glasklare Wasser lädt zum Baden ein und unsere Outdoorküche sorgt für feines Essen. Am Abend ist es praktisch windstill und der Sonnenuntergang fantastisch. Im Anschluss verfärbt sich der Himmel geradezu kitschig rosa, aber wunderschön.
Freitag, 28. Mai 2021
Um 10h sind wir startklar und wir werden heute ein grosses Stück in den Süden fahren. Da wir keine schwierigen Offroadtouren vor uns haben, wird jeder für sich fahren und wir werden uns am späteren Nachmittag bei der Düne Piscina treffen. Von Alghero bis Bosa zieht sich eine Panoramastrasse der Küste entlang. Immer wieder haben wir schöne Aussicht auf das Meer und die Küste. Leider ist es heute ein bisschen bewölkt, milchig und deshalb die Sicht nicht ganz so toll.
Wir brauchen Wasser und bekommen von Frank die Koordinaten von einer Wasserstelle in Bosa. Da uns dieses Wasser nicht so überzeugt, suchen wir in unseren Wohnmobil-Reiseführern nach einer Quelle. Der Weg führt uns über kleinere Strassen kurvenreich in die Berge. Korkeichen säumen den Strassenrand und in San Leonardo am Monte Ferru werden wir fündig. Diese Quelle hat für die Einheimischen eine wichtige Bedeutung. Für sie hat dieses Wasser eine heilende Wirkung und ein Mann füllt soeben seine 10 grossen Kanister. Freundlicherweise stoppt er sein Befüllen und lässt uns unseren Kanister und Wassertank des Buses füllen. Mit einem „grazie signore, buona giornata“ verabschieden wir uns und fahren auf einem aussichtsreichen Strässchen Richtung Düne. Zuerst geht aber noch auf einer einfach zu befahrenen Schotterstrasse durch das Minengebiet Montevecchio. Unzählige Ruinen zeugen von früherem Reichtum durch den Abbau von Mineralien in dieser Region. Am Ende der Schotterstrasse folgen wir rechts dem Wegweiser „piscinas“. Unsere Freunde sind schon da und am Baden. Wir parken auf einem staubigen Parkplatz und sind irgendwie enttäuscht über den Anblick der Dünen. Das soll dieses bekannte Dünengebiet sein? Okay, da haben wir uns was anderes darunter vorgestellt. Vor 6 Jahren waren wir nämlich in Sardinien mit dem WoMo schon mal bei einer anderen sehr schönen Düne, welche weniger bekannt war.
Schnell sind wir bereit für ein Bad im Meer und sehen auch Lis und Frank im Sand sitzen. Wir tauschen die Erlebnisse des Tages aus und sie erzählen uns, dass hier die Polizei klar ein Übernachtungsverbot ausgesprochen habe. So ist für uns klar, dass wir uns einen anderen Platz suchen müssen.
Wir konsultieren die WoMo-Bücher und die Apps und geben die Koordinaten ins Navi ein. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstrasse und so stehen wir auf einmal vor einem kleinen Fluss. Dies ist der bekannte „rote Fluss“, an dem auch eine Offroadtour startet. Der Track ist aber eher für Geländefahrzeuge mit Untersetzung und Bodenfreiheit. Obwohl Frank am liebsten mit Urs und unserem Fahrzeug losgefahren wäre, winken wir ab. Bei der Beschreibung steht nämlich noch, dass dies nur für Leute ist, welchen ein zerkratztes Auto nichts ausmacht. Nun hat Frank seinen roten Fluss und die Männer nutzen das Durchfahren als „Männerspielplatz“.
Nun ist das Bedürfnis gestillt und weiter geht’s. Wir finden in der Nähe von Arbus einen schönen Platz zum Übernachten. Es stehen schon ein paar andere Fahrzeuge da, aber dies stört uns nicht. Wir kochen uns was Feines auf dem Grill und geniessen den gemeinsamen Abend. Nachdem die Sonne untergegangen ist, verfärbt sich der Himmel dunkelrosa und wir dürfen wieder eine schöne Stimmung erleben. Mit dem sanften Rauschen des Meeres schlafen wir bestens.
Woah, was für schöne Bilder! Danke liebe Ursi und Urs für die spannenden Beschreibungen, so kann man gleich alles nochmals miterleben!!!
Ciao ihr Liebe
Ganz cool eue Trip und Tracks (danke au am Frank für die super Videos zum Offroad!). De Gnuss chunnt so richtig übere. Klars Wasser, schöne Strände, feins Ässe und tolli Gmeinschaft: Gnüsseds wiiter.
Ganz Liebi Grüessli a alli.
Erich & Annette