Samstag, 1. Juni 2019
Kaum in Schweden eingedrungen drängt es uns zum Einkauf. Zwei Personen, zwei unterschiedliche Geschmäcker und entsprechend unterschiedliche kulinarische Vorlieben.
Unser Ziel ist Store Mosse ein Naturschutzgebiet. Ursi hat darin einerseits einen Stellplatz entdeckt und andererseits einen Tierbeobachtungsturm gefunden. Dieser wird jedoch hauptsächlich für die Beobachtung von Vögeln verwendet, da es sich hier um Südschwedens grösstes Moorgebiet handelt und sich die gefiederten Freunde hier richtig wohl fühlen. Hier nisten über 100 verschiedene Vogelarten.
In der Abenddämmerung besteht die Möglichkeit Wild zu sehen und in der Morgendämmerung, wenn sich der Nebel über das Moor erhebt bestehen die besten Chancen verschiedene Vögel zu sichten. Das ist die Theorie. So um ca 22:00 Uhr beginnt es langsam zu dämmern und wir haben Glück und entdecken in etwa 300 m Entfernung ein junges Reh. Morgens um 04:00 Uhr muss Ursi feststellen, dass die Morgendämmerung eigentlich schon fast vorbei ist, also lassen wir es…
Sonntag, 2. Juni 2019
Wir fahren über Land, kommen an grossen blühenden Rapsfeldern vorbei, versuchen aus dem fahrenden Auto die schönen falunroten Schwedenhäuser zu fotografieren und erreichen Motala, eine fünffache Schleuse im Göta Kanal. Gerade kommt ein Passagierschiff und wir können hautnah miterleben, wie dieses die fünf Stufen nach oben ‘geschwemmt’ wird, während wir uns an einem Glace erfreuen.
Der Göta Kanal, mit einer Länge von 190 km, wurde zwischen 1810 und 1832 gebaut. 58 Schleusen sind nötig um die verschiedenen Niveaus zu überwinden. Interessant ist, dass 87 km des Kanals durch 58’000 Soldaten von Hand gegraben wurden.
Wir fahren noch einige Kilometer weiter und platzieren uns auf einem kleinen idyllischen Campingplatz.
Montag, 3. Juni 2019
Heute heisst es die eingerosteten Beine wieder fit zu kriegen. Wir nehmen also unsere Stahlrösser aus der Garage, satteln sie mit allem nötigen und unnötigen Ballast und radeln los. Ein Navi braucht man für die Strecke eigentlich nicht. Der Radweg führt uns dem Göta Kanal entlang Richtung dem Ort Berg. Es fährt sich leicht, da es fast keine Steigungen oder Gefälle gibt. Richtig gemütlich. Als wir einen Wegweiser sichten, der uns Berg in 7 km ankündet, haben wir bereits 18 km zurückgelegt. Ob wir das wohl schaffen?
In Berg angekommen – wir sehen jedoch weit uns breit keinen Berg – gilt es die zwei zweifach und die eine siebenfach Schleuse zu bestaunen und schauen zu, wie ein Segelschiff diese sieben Treppenstufen hinuntergelassen wird.
Um 15:10 Uhr machen wir uns bei bestem Wetter auf den Rückweg. Die Beine haben die Bewegung wieder komplett intus, die fünf Buchstaben auf der Rückseite des Körpers melden sich jedoch zu Wort. Wir merken, dass wir es uns nicht gewohnt sind, so weit und lange auf einem Sattel zu sitzen. Müde aber unheimlich stolz, dass wir 50 km Rad gefahren sind kommen wir auf dem Campingplatz wieder an.
Von ausspannen und auf der faulen Haut liegen kann jetzt leider nicht die Rede sein. Wir hatten ja Ersatzteile für unseren Radträger gekauft, welche jetzt eingebaut werden müssen. Das Losschrauben der defekten Winkel ist bereits die erste Herausforderung, da sich die Schrauben zuerst nicht öffnen lassen. Einölen mit WD40, warten und erneut probieren führt zum Erfolg. Das Werkeln neben dem Wohnmobil führt auch zu neugierigen Blicken von unseren Nachbarn. Nach einer guten Stunde ist alles wieder zusammengeschraubt und die Velos sind wieder festgebunden… und alles ist wie es ein soll!
Dienstag, 4. Juni 2019
Heute geht es eine Etappe weiter Richtung Nordost. Unterwegs decken wir uns mit Fisch und Grillfleisch ein, denn am Abend soll eines davon gebraten werden. Kurz vor unserem nächsten Campingplatz kommen wir an Sigurdsristning vorbei. Alles klar wo das ist? Auf einer geneigten Granitplatte wurde vor Urzeiten eine Bildergeschichte als Riesenzeichnung eingeritzt.
Auch hier werden wir bei der Anmeldung auf dem Campingplatz äusserst höflich begrüsst und behandelt. Der Platzwart hat leider keine Ahnung wie kalt oder warm der See ist, da er selber dieses Jahr noch nie baden war. Das müssen wir natürlich klären. Wir ziehen die Badehosen an und spazieren durch den Campingplatz zum Strand. Vorerst geht es nur mit den Füssen ins Wasser, was bereits eine kleine Herausforderung ist. Urs macht den Anfang und legt sich gänzlich ins Wasser. Erfrischend – oder kalt? – ist es. Ursi fühlt den Gruppendruck und will in nichts nachstehen und wagt sich auch ins Wasser. Danach ist es ein tolles Gefühl zu wissen und zu spüren was man gemacht hat. Zuhause wäre ich unter keinen Umständen bei solchen Wassertemperaturen baden gegangen.
Als krönender Tagesabschluss grillieren wir ein grosses Stück Lachs und geniessen draussen den Abend.
Ihr Lieben Womöbler.
Die aktuellen Einkaufserfahrungen erinnern mich stark an Velolager Frankreich!😀😎. Viele einladende Bilder – immer schönes Wetter, wenn liebe Leute reisen und dazu wunderbare Erinnerungen. Geniesst die Freiheiten weiterhin.
Oh-Oh. respekt!
Da zu baden!!!!!
Cool, geniesst es weiter, we‘ll follow the Hinitis😉
Ihr Lieben
Spannend euren kurzweiligen Bericht zu lesen!
Da kommen bei mir Erinnerungen an unsere Südschweden Ferien auf, wo wir auch im Store Mosse Naturpark und in Motala bei den Schleusen waren.
Geniesst es weiterhin und allzeit Gute Fahrt!