Sizilien 6 – Fazit

Kaum waren wir in Palermo unterwegs hatte Urs zu mir gesagt: «Wänn mir die Reis ohni Büle überstönd, dänn händ mir Glück gha.» Ja, das Autofahren war nicht immer ganz einfach und kostete manche Nerven. Von Links oder rechts ist egal, überholt wird überall. Mache machen sich per Hupe bemerkbar und dies heisst dann: «Auf die Seite ich komme!» Auch werden ausgezogene Linien, Geschwindigkeitsbegrenzungen etc. ignoriert. Geparkt wird am Strassenrand, dann aber auch in der zweiten Reihe, so dass das Durchkommen um einiges komplexer wird. Roller und Trottifahrer kommen auch von allen Seiten daher und gehören in den grösseren Städten dazu. An diesen Fahrstiel muss man sich gewöhnen.

Das freie Übernachten ist nicht nur einfach, vor allem entlang der Küste nicht. Sizilien ist an der Küste relativ stark besiedelt und es sind auch etliche Nachtparkverbotstafeln angebracht. Es gibt sicherlich schöne Strände, aber unserer Meinung nach muss man nicht nach Sizilien, wenn man bei einer Rundreise hauptsächlich baden im Vordergrund steht. Das Wasser ist klar und macht einen sauberen Eindruck.

Viele Städtchen und Städte sind sehr schön und absolut sehenswert. Es gibt einiges, dass zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Kulturelle Sehenswürdigkeiten bietet Sizilien eine ganze Menge.

Ein schwieriges Thema ist der Abfall. Wem es nicht gelingt diesen auszublenden, wird es in Sizilien nicht gefallen. Mülltonnen sind zwar vorhanden, aber diese werden einfach nicht genug geleert. An Strassenrändern und Haltebuchten ist es in Stadtnähe besonders schlimm. Plakate weisen zum Teil darauf hin und es sind auch Videokameras vorhanden, aber ein Umdenken braucht leider sehr viel Zeit. Es liegt sicher an jedem Einzelnen, aber auch an der ganzen Infrastruktur, wie Leerung, Kehrichtverbrennung etc.

Angst haben wir eigentlich nie gehabt. Wie in anderen südlichen Ländern muss man sicher gewisse Dinge beachten und Vorkehrungen treffen. Wir lassen prinzipiell keine sehr teuren Wertsachen im Auto liegen.

Der Anfahrtsweg über Genua war entspannt, da die Fähre uns in 20 1/2 Stunden nach Sizilien schipperte. Es gibt diverse Städte mit Fährverbindungen nach Sizilien. Wir haben für den Hin- und Rückweg inkl. Kabine ohne Essen ca. 600 Fr. bezahlt. Man muss bedenken, dass man so auch Mautgebühren und Diesel sparen kann.

Auf den Märkten geht es lebendig und farbig zu und her. Hüte, Früchte, Gemüse, Fisch, Fleisch, Tintenfisch, Kleider, Haushaltartikel – vieles wird angeboten. Ansonsten werden Gemüse und Früchte oft am Strassenrand verkauft. Grössere Einkaufscentren sind nicht sehr zahlreich und auch in grösseren Städten gibt es eher viele kleine Lebensmittelgeschäfte.

Restaurants sind zahlreich vorhanden und laden zum Essen ein. Die Italiener essen spät das Mittagessen und Abendessen. Vor 19h oder 20h läuft wenig bis nichts. Das Gelati ist in Italien immer wieder gut! Urs musste zwar erfahren, dass üblicherweise nicht mehr als 3 Sorten in einen grossen Becher passen.

Dies sind unsere ersten Erfahrungen mit einem für uns bisher unbekannten Teil Italiens! Wir werden sicherlich wieder einmal nach Sizilien fahren, denn es gibt noch vieles zu entdecken.

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