13. – 19. August 2019
Vor drei Tagen sind wir von unserer grossen Skandinavien-Reise zurückgekehrt. Es gab viel zu tun und wir sind dankbar, dass sich die Gesundheit von Urs Vater stabilisiert hat. Das gesundheitliche Auf und Ab ist für ihn und auch für uns nicht einfach. Das Wohnmobil ist ausgeräumt, aber das Putzen verschieben wir auf später. Wir möchten die restliche Zeit unseres Sabbaticals noch für eine Reise nutzen. Wir werden nach Frankreich und Spanien in die Pyrenäen fahren. Unser David ist in der Auvergne unterwegs und wir werden ihn heute noch treffen. Abends sind wir in Les Noes und das Wiedersehen mit David freut uns sehr! Zusammen verbringen wir auf dem Stellplatz einen coolen Abend zusammen.
Das Dorf Les Noes ist mit seinen 218 Einwohnern wirklich sehr klein. Weder David noch wir kennen uns in dieser Region aus und so suchen wir in google maps nach Sehenswürdigkeiten. Da finden wir etwas mit dem Namen Arboretum. Auf den Bildern sieht man Holzfiguren, welche aus Baumstämmen geschnitzt sind. Was uns aber ganz genau erwartet wissen wir nicht. Wir lassen uns überraschen. Über schmale Strassen fahren wir wenige Kilometer durch eine liebliche grüne Hügellandschaft. An Arcon vorbei geht’s mit schöner Aussicht leicht einen Hügel hinauf und dann stehen wir auf dem Parkplatz. Unterwegs haben wir nach einer Bäckerei Ausschau gehalten, aber in dieser Pampas nichts entdeckt. David hat noch ein Toastbrot und so machen wir es mit unserem Kocher und Toaster am Steintisch auf dem Pic-Nic Platz gemütlich. Das Wetter ist herrlich und wir geniessen ein ausgiebiges Frühstück / Mittagessen.
Oberhalb des Pic Nic Platzes gibt es eine Informationsstelle mit Tafeln. Da leider alles nur in Französisch ist, ist uns David mit einem Übersetzungsapp von Nutzen. Hier muss ein Wandergebiet sein und ein kürzerer Rundweg. Im Arboretum gibt es über 250 Arten von einheimischen und exotischen Bäumen aus allen Kontinenten, ausser Ozeanien. Wir kommen an den verschiedensten Nadelbäumen vorbei und Urs und David versuchen die Baumnamen zu übersetzen. David mit der lateinischen Übersetzung und Urs mit seinem Pflanzenbestimmungsapp. Für den Abend und die Nacht finden wir einen schönen Stellplatz und schnell sind wir eingerichtet.
Wir lesen, plaudern, essen Zvieri, bevor wir uns dann einem feinen Grillessen widmen. Es ist ein gemütlicher Abend bei herrlichem Wetter.
Heute Abend spielen wir ein Escape-Spiel. Es ist unser erstes Spiel dieser Art und der Anfang ist somit nicht leicht für uns. Es macht Spass und erst nach Mitternacht haben wir uns aus der Grabkammer des Pharaos befreit. Ohne David wären wir wohl noch lange dran.
Da die nahen Kirchenglocken auch nachts immer wieder geläutet haben, habe ich nicht so gut geschlafen in unserem Aufstelldach. Auch in der Nähe von Vollore finden wir einen sehr schönen Stellplatz und geniessen den Nachmittag an der Sonne zusammen mit David. Natürlich ist unser norwegisches Waffeleisen bereits im Cali verstaut und wir weihen es nun zusammen ein.
Jetzt heisst es Abschied nehmen von David, denn er muss mit dem Wohnmobil nach Hause. Urs und ich fahren über Clermont Ferrand durch die Auvergne weiter in den Westen. Unser nächstes Ziel ist der Lac de Vassivière. Vielleicht können wir hier baden, denn dies wäre schön. Wir fahren durch Aubusson und dieses Städtchen wäre sicher auch einmal einen Besuch wert. Das Fahren mit dem VW-Bus macht Spass und wir freuen uns auf die nächsten Tage. Am See suchen wir einen geeigneten Stellplatz, aber es ist so einfach etwas geeignetes zu finden. Für ein schnelles Bad parkieren wir auf einem Parkplatz, auf dem aber campieren verboten ist. Beim Weitersuchen sehen wir oberhalb der Strasse einen Bus in einer Sackgasse. Wir stellen uns dazu und dürfen uns über einen wunderschönen Mond freuen.
Trotz viel Stau rund um Bordeaux schaffen wir es mit viel Geduld nach Biscarosse-Plage zu kommen. Den dortigen Stellplatz kennen wir von früheren Reisen. Durch eine Schranke mit Ticketautomat kommt man zum Stellplatz. Neben dem Durchgang mit der Schranke ist eine Durchfahrt mit Latte auf 1m80. Dieser Durchgang ist für den kostenlosen Strand-PkW-Parkplatz. Merkwürdig ist, dass bei uns die Schranke zwar aufgeht, aber ohne dass ein Ticket kommt. Wir fahren durch und begeben uns auf die Suche nach einem freien Platz. Dieser Stellplatz unter den Pinien ist sehr beliebt und mittags früh besetzt. Zum Glück haben wir ein kleines Auto und finden ein ideales Plätzchen hinter einem Spanier und vor einem deutschen WoMo. Schnell machen wir es uns gemütlich. Noch bis in den späten Abend hinein kommen Wohnmobile und suchen verzweifelt nach einem freien Platz. Zwischendurch kommen Gedanken über unser fehlendes Ticket auf. Bei der Ausfahrt braucht man nämlich ein Ticket. Wir werden sehen. Zum Strand muss man ca. 500 m durch den Pinienwald und die Dünen laufen. Ziemlich viele Leute zieht es heute ans Meer und vier Bademeister blicken konzentriert von ihrem Bock aufs Wasser, um ja nichts zu verpassen. Die Wellen sind relativ hoch und man kommt nicht weit ins Wasser. Im Anschluss kochen wir uns mit der Grillpfanne draussen ein feines Abendessen. Immer wieder beobachten wir, dass jemand auf einem «Käreli» zu den Leuten mit kleinen Fahrzeugen kommen, also Busgrösse abwärts, und ein Ticket ausstellen. Zu uns kommt aber niemand. Wir geniessen den Abend, bleiben so lange als möglich draussen, bevor wir es uns im Bus kuschelig für die Nacht einrichten.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir mit Baden, lesen, faulenzen, Spiele spielen. Wir bekommen neue Nachbarn und er Platz bleibt völlig gut besetzt. Nun haben auch wir von einem Stellplatzmitarbeiter ein Ticket erhalten. Da dies kein Ticket aus dem Automaten ist, sind wir ja gespannt, wie wir wieder rauskommen. Unter der Latte von 1m80 kommen wir nämlich nicht durch. Wir haben bald kein Wasser mehr und müssen Wasser füllen. Da wir mit dem Auto nicht wegfahren wollen geht’s auf mit Kanister zur V/E. Wir füllen unseren Faltkanister und schleppen ihn mit Müh und Not zum Cali. Wir schaffen es den Kanister mit Hilfe des Saugnapfes so hochzuheben, damit wir einfüllen können. Das süsse Nichtstun ist schön und die Zeit vergeht wie im Fluge. Innerhalb der zwei Tage beobachten wir einen VW Bus, der ganz zielorientiert unter der 1m80 Latte durchkommt. Okay, schaffen wir dies trotz Markise auch? Wir werden es morgen sehen.