GR 11 – Schlucht und Meer

Samstag, 7. Mai 2022

Wir haben gut geschlafen in dieser Einsamkeit. Am Morgen machen wir uns auf die kleine Wanderung zum Beloi-Aussichtspunkt. Der Wanderweg führt über Stock und Stein vorbei an interesannten Steinformationen. Wir kommen der Schlucht immer näher. Die Vikosschlucht ist knapp 10 km lang und liegt im Pindosgebirge begrenzt durch Bergmassive. Der Fluss Vikos durchfliesst die Schlucht und trifft sich am nördlichen Ausgang mit anderen Quellzuflüssen. Im Guinness Buch der Rekorde ist sie als tiefste Schlucht der Welt eingetragen, wobei das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite als massgebliches Kriterium definiert wurde. Die maximale Teife schwankt zwischen 600 m und knapp 1.000 m. Geier und Adler nisten an den steilen Klippen der Schlucht. Ausserdem haben hier auch Bären, Wölfe und Wildkatzen noch ihre Heimat.

Nach ca. 30 Minuten sind wir am Ziel und dürfen einen sehr schönen Blick in die Schlucht geniessen! Die steil abfallenden Felsen sind wirklich sehr imposant.

Während es Tenders und Herman ans Meer auf einen Campinglatz zieht, fahren Forsters und wir noch zu einem weitern Aussichtspunkt auf der anderen Seite der Schlucht. Dies bedeutet, dass wir von der einen Seite wieder hinab und auf der anderen Seite wieder hinauf fahren müssen. Unterwegs dürfen wir nochmals alte Steinbrücken und Bergdörfer bestaunen. Auch hier ist der Blick spektakulär und wir freuen uns einfach hier zu sein.

Nach einem kleinen Rundweg durch den «Stone forrest» finden wir einen geeigneten Übernachtungsplatz etwas abseits der Strasse. Schon bald ist ein grosser, aber sehr friedlicher und scheuer Strassenhund vor Ort und beobachtet uns genau. Es könnte vom Abendessen ja etwas übrig sein. Strassenhunde gibt es viele in ganz Griechenland. Meist sind sie friedlich und sehen eigentlich auch nicht unterernährt aus. Sehr wahrscheinlich werden sie von Touristen oder Einheimischen ab und zu gefüttert. Einige hinken und ihr Fell ist eher zerzaust oder von Parasiten befallen. Es ist sehr friedlich hier: Blick in die wunderbare Natur, neben uns der Hund, vor uns zieht ein Hirt mit seiner Schafherde durch, hinter uns ein kleiner Schotterweg. Ein Übernachtungsplatz könnte nicht besser sein! Nach dem Essen backe ich mit grossem Elan und Freude einen Kuchen im Omnia-Backofen. Wenn die Sonne weg ist, wird es kühl, sodass wir es uns gerne in Forsters Wohnmobilstube mit dem «Hornöchsle – Spiel» gemütlich machen. Dazu noch ein feines Schokoladenkuchenstück macht den Abend perfekt.

Sonntag, 8. Mai 2022

Tenders haben uns die Koordinaten von ihrem schönen Übernachtungsplatz bei der Blautopfquelle geschickt. Da wir hier aber kein Empfang haben, können wir uns über dessen Standort noch kein Bild machen. Wir verlassen unseren Traumplatz und fahren in die Nähe des Dorfes Monodendri, in der Hoffnung auf Internet. Wir haben Glück und können nach dem Frühstück die weitere Route planen. Auch wir werden diesen blauen Quellsee auf dem Weg ans Meer anfahren. Zuerst unternehmen Urs und ich aber noch einen kleinen Spaziergang durch das sehr hübsche Dorf Monodendri. Uns sind gestern schon die Cars aufgefallen, die hier einen Stopp einlegten. Wenn man auf den mit Steinen gepflasterten Wegen, vorbei an frei herumlaufenden Hühnern, alten Toren, mit Efeu bewachsenen Mauern und Steinhäusern durchs Dorf schlendert, fühlt man sich ein bisschen wie in einer andern Welt. Auch der grosse Dorfplatz mit seinen hübschen einladenden Restaurants sieht sehr malerisch aus.

Jetzt ist es an der Zeit weiterzufahren, denn die Blautopfquelle wartet auf uns. Wow, dieser kleine Quellsee hat wirklich eine besondere Farbe, die bei Sonnenlicht noch besser zum Ausdruck kommt. Eine schmales Schottersträsschen führt rund um den kleinen See. Es ist Sonntag und einige Einheimische nutzen den Ort für einen Ausflug. Imposant sind die riesigen Platanen, welche ihre weiten Äste über das Wasser ausstrecken. Das Wasser ist sehr klar und wir entdecken Kaulquappen.

Annette und Erich werden eine Nacht hier verbringen und wir fahren noch eine gute Stunde bis ans Meer auf den Campingplatz, auf dem Frank, Lis und Herman sich eingerichtet haben. Ein paar ruhige Tage sind nun genau das Richtige für uns alle! Der Campingplatz Nissos wirkt sehr einladend. Ein schön dekoriertes Restaurant macht sich für den Saisonbeginn bereit. Unsere Freunde haben ein wunderrschönes Plätzchen am Meer und wir stellen uns dazu. Schnell sind wir eingerichtet und verbringen einen gemütlichen Nachmittag mit lesen, plaudern und baden. Das Wasser ist noch frisch, aber an der Oberfläche messen wir doch 19°.

Zum Abendessen gibt es feine Pizzas aus dem Dutch Oven für alle. Mit Blick aufs Meer mit Sonnenuntergang lassen wir den Abend ausklingen.

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